Inländischer Aktienmarkt: Fokus auf Erholung, nicht auf anhaltenden Aufschwung

Der koreanische Aktienmarkt zuckte heute Vormittag aufgrund von Rede-Themen kurz zusammen, erholte sich aber im Laufe des Nachmittags, da der Markt die steigende Wahrscheinlichkeit einer Amtsenthebungsabstimmung berücksichtigte und so den Handel mit einem Aufschwung beendete.

Der Kospi schloss mit einem Plus von 1,62 %, der Kosdaq mit einem Plus von 1,10 %. Ausländische Investoren setzen ihren Nettoverkauf fort, obwohl die Verkaufsaktivitäten nicht stärker werden.

Vor dem Vorfall letzte Woche war die ursprüngliche Einschätzung, dass der koreanische Aktienmarkt bis Ende des Jahres einen Aufwärtstrend fortsetzen könnte. Die Ereignisse der letzten Woche haben den heimischen Markt jedoch in ein Chaos gestürzt, dessen Entwicklung unvorhersehbar ist.

Der derzeitige Aufwärtstrend am koreanischen Aktienmarkt wird eher als "Phase, in der ein kurzfristiger Aufschwung möglich ist", denn als Beginn einer nachhaltigen Erholung betrachtet.

Die Situation hat sich im Vergleich zur Vergangenheit nicht verändert. Der Grund dafür ist die Annahme, dass die US-Wirtschaft ab dem nächsten Jahr in eine Abschwungphase eintreten und den globalen Markt insgesamt in eine Rezession stürzen könnte.

Daher wird erwartet, dass der in der Grafik blau markierte Bereich als Widerstand für den Kospi-Index fungieren wird. Wenn die Unsicherheit weiter abnimmt und der Aufschwung stärker ausfällt, wäre es für Anleger mit langfristigen Positionen ratsam, ihre Positionen in der Nähe dieser Linie zu reduzieren und die Lage im nächsten Jahr weiter zu beobachten.

Langfristig orientierte Anleger, keine kurzfristigen Trader, sollten meiner Meinung nach ihre Positionen reduzieren und auf Gelegenheiten in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres oder später warten.

Ähnliche Entwicklungen sind auch beim Kosdaq-Index zu beobachten. Es wird erwartet, dass es schwierig sein wird, die Widerstandslinie des Kosdaq-Index kurzfristig zu überwinden. Wenn sich der Index Ende des Jahres/Anfang des nächsten Jahres dieser Linie nähert, wäre eine Reduzierung der Positionen ratsam.

Die folgenden Charts zeigen die langfristigen Monatscharts der wichtigsten großen koreanischen Aktien. Es handelt sich um bekannte Unternehmen im Technologiebereich, aber die langfristigen Kursentwicklungen unterscheiden sich je nach Unternehmen.

Samsung Electronics und SK Hynix, die führenden Unternehmen im Halbleiterbereich. Natürlich ist die Entwicklung von SK Hynix im Vergleich zu Samsung Electronics deutlich besser.

Hynix hatte 2022 zwar eine langfristig riskante Phase, erholte sich aber nach dem Aufkommen von ChatGPT durch die Beherrschung des HBM-Marktes für KI-Chips und zeigte so eine Rückkehr zum langfristigen Aufwärtstrend. HBM hat SK Hynix gerettet.

Und der Kursverlauf von Naver, dem führenden Unternehmen im IT-Bereich. Obwohl der jüngste Anstieg deutlich ist, ähnelt die langfristige Entwicklung der von Samsung Electronics.

Wenn der Kursverlauf von Naver wie der von SK Hynix in den Jahren 2022-2023 wieder auf den Aufwärtstrend zurückkehren soll, dann braucht es einen Durchbruch wie den HBM von Hynix - vielleicht der Messaging-Dienst "Line", über den in letzter Zeit in den USA vermehrt berichtet wird...?

Und der Kursverlauf der koreanischen und globalen Automobilunternehmen Hyundai und Kia.

Wenn man aus diesen Unternehmen zwei auswählen müsste, die langfristig (über mehrere Jahre) betrachtet werden, dann wären das wahrscheinlich SK Hynix und Kia.

Es geht nicht darum, dass der Aktienkurs in einigen Jahren unbedingt höher sein wird, sondern dass diese beiden Unternehmen im Vergleich zu anderen relativ gut abschneiden könnten.

Jedenfalls sollte man bei der Betrachtung des koreanischen Aktienmarktes nicht nur die inländische, sondern auch die amerikanische (globale) Situation berücksichtigen. Für Anleger mit großen Aktienpositionen ist dies eine Zeit, in der man sich Gedanken machen sollte.